RC-Hovercraft aus dem 3D-Drucker

Die Fortschritte im 3D-Druck in den letzten Jahren sind enorm. Mit einem 3D-Drucker lassen sich mittlerweile komplette Modelle ausdrucken. Hier stelle ich ein kleines RC-Hovercraft vor, das komplett am 3D-Drucker hergestellt wurde.

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Der Konstrukteur

Der Konstrukteur des Modells ist Tom Stanton – ein Modellbauer der schon zahlreiche RC-Modelle für den 3D-Drucker entwickelt hat und auch darüber in seinem YouTube Kanal berichtet. Sein jüngstes Kind ist dieses kleine RC-Hovercraft.

Das Modell wird von einem kleinen Brushless-Motor der Größe 1407 angetrieben. Diese Motoren sind z.B. bei den kleinen FPV-Race-Coptern im Einsatz. Man kann diese recht preiswert für um die 50 EUR im 4er Pack bei Amazon bekommen, falls man nicht bei einem der großen Modellbau-Versender fündig wird.  Zur Motorsteuerung reicht ein kleiner 5A Brushless-Regler – ich habe hier einen vorhandenen alten Regler aus meiner Slow-Flyer-Zeit benutzt, der ursprünglich in einem Shockflyer verbaut war.

Als Servo für das Ruder kommt ein 9mm Exemplar zum Einsatz. Ein Metallgetriebe ist von Vorteil, muss aber nicht sein.

Das Modell

Alle Bauteile des RC-Hovercrafts werden mit dem 3d-Drucker erstellt. Es sind insgesamt fünf Teile zu drucken. Der Bootskörper, die Motoraufnahme, das Ruder und zwei Ringe für den Boden.

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Der Bootskörper ist sehr clever konstruiert und enthält alle Bohrungen für Schrauben und Luftführung. Er kann ohne Stützmaterial aufrecht stehend gedruckt werden. Mit einer Schichtdicke von 0,2mm dauert der Druck des Rumpfes rund 8 Stunden, für Ruder und Motoraufnahme sind jeweils ca. 50 Minuten zu rechnen, weitere 60 Minuten für die beiden Rahmen.

Insgesamt betrugt die Druckzeit für ein vollständiges Modell bei mir rund 14 Stunden. Gedruckt wurde auf einem PRUSA i3 mk3 mit den von Tom empfohlenen Einstellungen (0,2mm je 3 Top- und Bottom-Layer, Seitenwand 1 Layer) Gesliced wurde mit Simplify3D. aber auch SLIC3R oder CURA funktionieren problemlos.

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Wir haben die Teile für mehrere Hovercraft mit PLA ausgedruckt und dabei festgestellt, dass je nach Farbe und Hersteller des Filaments unterschiedliche Gewichte resultieren. Das leichteste Modell war aus transparentem PLA gedruckt (78g für den Rumpf) das schwerste aus silberfarbenem Filament (86g für den Rumpf). Die transparenten Farben lagen so im Mittelfeld (80-82g).

Wo bekommt man die STL Dateien

Der gute Tom Stanton hat mehrere Wochen Zeit in die Konstruktion dieses Modells investiert. Dabei wurde die Konstruktion schrittweise immer weiter verbessert und kann mittlerweile als „narrensicher“ betrachtet werden- Auch ein Anfänger im 3D-Druck kann das Modell erstellen. Daher möchte Tom für sein Modell eine kleine Spende haben. Die STL Dateien für dieses Modell können deshalb über den nachfolgenden Link für 5 EUR gekauft werden: https://gum.co/EOiPG

Hier das Video von Tom in dem er die Konstruktion seines Hoovercrafts vorstellt:

Wer noch mehr sehen will, kann auch noch das Video von der ersten Konstruktion sich anschauen.

Der Aufbau

Zusammen mit den STL Dateien bekommt man eine ausführliche Bauanleitung, welche eine genaue Stückliste der benötigten Teile und den Zusammenbau ausführlich beschreibt. Ich beschränke mich daher in diesem Artikel auf ein paar ergänzende Hinweise.

Da der von mir verwendete Brushless-Motorregler ein BEC hat, kann ich auf die von Tom benutzte externe BEC-Schaltung verzichten.  Die Anschlußdrähte des Motors sind so lang, dass diese bis nach unten zum Regler reichen. Die Drähte sind daher direkt am Regler angelötet.

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Als Empfänger kommt im Hovercraft ein JETI 4-Kanal Empfänger zum Einsatz – dieser ist ebenfalls früher einmal in einem Slowflyer im Einsatz gewesen. Die Kabel sind mit 2mm breiten Kabelbindern befestigt. Entsprechende Bohrungen sind am Rumpf vorhanden. Die Elektronik ist jeweils mit doppelseitigem Spiegel-Klebeband befestigt.

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Das Anschlußkabel des Reglers wird nach oben geführt und mit einem MPX-Stecker versehen.

ACHTUNG: Beim Hantieren mit der Heißluftpistole unbedingt darauf achten, dann man nicht auf die 3D-Druckteile bläst. Diese sind recht dünnwandig und werden sehr schnell weich und verziehen sich dann.

Die fummeligste Arbeit war das Anbringen des Luftkissens. Es besteht aus der Folie eines Müllsacks und kann anhand der von Tom mitgelieferten Schablone zugeschnitten werden.

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Das Luftkisen wird mit doppelseitigem Klebeband mit dem Rahmen verklebt. Die einzelnen Arbeitsschritte hierfür sind in der Anleitung von Tom übrigens sehr anschaulich erklärt.

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Anschließend wird der Rahmen mit dem Rumpf verschraubt. Dabei muß man vorsichtig vorgehen, um nicht die Folie zu zerreißen. Ein entsprechend langer Schraubendreher ist sehr hilfreich um die M3*6 Schräubchen einzudrehen. Diese schneiden sich ihr Gewinde dabei selbst in das weiche PLA Material.

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Zum Schluß wird der innere Rahmen montiert. Dabei muß die Folie gleichmäßig unter den Rahmen gezogen werden. Um die Schrauben leichter durch die Folie zu stecken, habe ich mit einer Nadel kleine Löcher gemacht, durch die ich dann die Schrauben durchgesteckt habe.

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Hier dann ein Blick auf das fertige Hovercraft:

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Und zum Schluß noch ein kurzes Video von der ersten Erprobung im Hausflur:

 

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1 Kommentar » Schreibe einen Kommentar

  1. Cool, den Kanal von Tom Stanton kannte ich noch gar nicht. 🙂 Macht bestimmt Spaß das Teil durch die Küche oder draußen zu steuern. In dem einen Video von Tom hat er die Beine hochgelegt und das Geschoss driftet im Dunkeln und mit Onboard-Kamera herum. Sieht Hammer aus. Gabs schon einen Test auf dem Wasser?

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