Hier zeige ich kurz wie man die LED-Streifen aus defekten LED-Leuchtstoffröhren recyclen und für eigene Projekte nutzen kann. In aller Regel ist es nämlich so, dass bei einer LED-Röhre in den seltensten Fällen wirklich eine LED defekt ist. Meist geht die Regelelektronik wegen zu großer Hitze in der Leuchte zu Grunde. Die LED Streifen im Inneren sind aber in aller Regel noch voll funktionsfähig.
HINWEIS: Die hier beschriebene Vorgehensweise zeigt das Recycling von LED Röhren der Marke „Philips“ die eine Hülle aus Kunststoff haben. Es gibt auch LED Röhren die eine Hülle aus Glas haben. Dort sind die LED Streifen ins Glas eingeklebt. Ob diese sich dort auch recyclen lassen konnte ich noch nicht prüfen, da ich solche LED Röhren noch nicht defekt in die Hände bekommen habe.
Die LED-Röhre öffnen
Das Öffnen der Philips Röhren ist recht einfach, da die Endkappen mit kleinen Kreuzschlitzschrauben verschraubt sind.
An den Enden sind kleine weiße Gummistöpsel, unter denen sich Schrauben verbergen. Die Stöpsel kann man mit einen feinen Schraubenzieher herauspopeln.
Ein feiner Kreuzschlitzschraubendreher Größe 1 ist das richtige Mittel um die Schrauben herauszudrehen.
Sind beide Schrauben herausgedreht, kann die Kappe entfernt werden.
Den Vorgang jetzt für die andere Seite wiederholen, damit das Innenleben von beiden Seiten zugänglich ist.
Hier ein Blick auf die beiden Endkappen mit den Kontakten.
Anschließend kann mit Hilfe eines Besenstiels o.ä. das Innenleben aus der Kunststoffröhrer herausgeschoben werden.
Die Demonage der LED Streifen
Und hier ein Blick auf das Innenleben. Die LED-Streifen sind auf einen Aluminiumstreifen geklebt, der als Kühlkörper fungiert.
Auf der Rückseite ist die (defekte?) Steuerelektronik untergebracht.
Mit Hilfe eines Cutter-Messers kann der LED Streifen vorsichtig vom Kühlkörper gelöst werden.
Teilweise sind die LED Streifen mit Kunststoffnieten befestigt, teilweise auch mit doppelseitigem Klebeband geklebt. Die LED-Streifen sind in Segmenten mit jeweils 48 LEDs montiert, die dann einzeln entnommen werden können.
Die LED Streifen
Auf den LED Streifen selbst sind in 3 parallel geschalteten Blöcken jeweils 16 LED in Serie verdrahtet. Es empfiehlt sich, gleich den Plus- und MIunspol zu markieren.
An den Enden der LED Streifen kann man Drähte anlöten und so die LED Streifen wieder nutzbar machen.
Da diese LED Streifen für den Konstantstrom-Betrieb vorgesehen sind, benötigt man ein entsprechendes Konstantstrom-Vorschaltgerät. So etwas kann man selber bauen oder aber fertig kaufen!
Ich empfehle hier so ein Konstantstrom-Vorschaltgerät fertig zu kaufen, denn dann müssen nur ein paar Drähte angeschlossen werden und das ganze ist funktionsfähig.
Man kann hier bis zu drei der LED-Streifen parallel anschließen. Um nicht löten zu müssen. empfehle ich den Einsatz von WAGO-Klemmen Typ 221.
ACHTUNG: Beim Arbeiten mit Netzspannung die Sicherheitsvorschriften beachten! Erst dann den Stecker in die Netzsteckdose stecken, wenn alles ordentlich verkabelt und isoliert ist!
Erstaunlich hell das Ganze. Für Dauerbetrieb müssen die LED Streifen auf einen entsprechenden Kühlkörper geklebt werden. Das kann ein 20×20 Aluwinkelprofil sein oder aber man verwendet die Alukörper der LED Röhre weiter.
Jetzt müssen wir uns nur noch überlgen, wie die Leuchte aussehen soll, in der wir diese LED Streifen verbauen werden. Fortsetzung folgt!
Hier noch der Link zu dem von uns verwendeten LED Konstantstrom-Vorschaltgerät.
Und hier die benutzen WAGO-Klemmen:
Solche WAGO Klemmen sind sollte jeder Bastler im Haus haben, denn Sie sind überaus universell einzusetzen.