Im Jahr 2008 hatten wir kurzfristig ein paar Tage Zeit und mußten daher eine alpines Fluggelände mit kurzer Anfahrt wählen. Nachdem wir in Fiss bei unserem letzten Besuch doch recht entäuscht waren, haben wir uns diesmal für Nauders entschieden – und wir sind begeistert!
Nauders liegt nur 30km weiter Südlich von Fiss, direkt an der Grenze zwischen Österreich und Italien. Es ist der letzte Ort in Österreich vor dem Reschenpass.
Unsere Unterkunft
Wir waren im Hotel POST in Nauders untergebracht. Ein Haus mit hervorragendem Preis-Leisungsverhältnis. Es gibt dort alles was das Herz begehrt – Schwimmbad, Sauna und natürlich eine superleckeren Küche. Im Barbereich gibt es WLAN und abends leckere Getränke. Der Wirt war/ist selber Modellflieger und kennt die Bedürfnisse oder Wünsche seiner Gäste.
Empfohlene Modelle
Da wir immer wieder gefragt werden, mit welchen Modellen man nach Nauders gehen sollte, hier unsere Empfehlungen.
Als minimale Grundausstattung sollte man drei Modelle dabei haben: einen leichten HLG-Segler mit 1,5m Spannweite, einen größeren thermikorientierten Elektrosegler zum Erkunden unklarer Wetterlagen und einen schweren größeren Segler für die Powerwetterlagen.
Wer will und kann, sollte dann noch einen EPP-Nuri für die Hochgebirgseinsätze einpacken und auch ein 5m Segler ist etwas passendes, sofern man einen hat.
Die Flugplätze um Nauders
In und um Nauders gibt es zahlreiche Modellflugmöglichkeiten. Hier die von uns besuchten Plätze:
1. Modellflugplatz MFC Nauders
Ein die ganze Saison befliegbarer Platz, der allen Gästen diverser Hotels in Nauders zur Verfügung steht. Der Platz ist in drei Richtungen befliegbar, wobei Südwind die optimale Wetterlage darstellt. Aber auch West und Nord geht gut. Kann mit Modellen bis 5m befolgen werden. Ideal auch für „Flachland“-Piloten, da Außenlandungen relativ risikolos möglich sind.
2. Parditsch
Eine bewirtete Hofanlage mit einen großen Landefeld gleich nebenan. Kann mit dem Auto angefahren werden. Ist allerdings nur benutzbar, wenn das Gras gemäht ist. Nach Aussage des Wirtes ab Anfang August. Wir waren Ende Juni dort und konnten das Gelände leider nicht befliegen. Sollte bei Westwind gut zu fliegen sein.
3. Novelles Hof
Eine ebenfalls bewirtete Hofanlage. Allerding mit einen recht kleinen Landefeld oberhalb. Kann mit dem Auto angefahren werden. Ist allerdings ebenfalls nur benutzbar, wenn das Gras gemäht ist. Nach Aussage des Bauern ab Ende Juli / Anfang August. Wir konnten das Gelände leider nicht befliegen. Größere Modelle als 2m wohl nur mit Landeklappen einsetzbar.
4. Plamort
Ein Hochplateau in ca. 1800m Höhe. Liegt auf italienischer Seite und kann mit dem Auto angefahren werden, die letzten 800m Stecke müssen allerdings zu Fuß bewältigt werden. Das Gelände selbst ist ein ehemaliger italienischer Militärstützpunkt, der jetzt mit Kühen und Pferden beweidet wird. Es gibt noch ein paar ehemalige Bunker, die zum Teil nch zugänglich sind.
Ab dem späten Vormittag bei Sonnenschein sehr starke Thermik. Da man hier relativ weit rausfliegen muß, sollte man bevorzug Modelle ab 2m Spannweite einsetzen. Es steht viel Platz zum Landen zur Verfügung, daher ist der Einsatz größerer Modelle problemlos.
5. Bergkastell
Hier könnte man hinter der Bergstation der Bergkastelbahn fliegen – wobei dies von eher theoretischer Natur ist, da hier für unseren Geschmack zu viele Wanderer in der Nähe sind.
6. Bergkastellboden
Der Bergkastellboden ist ein Hochplatteau das von der Bergstation aus in einem ca. 45min Fußmarsch zu erreichen ist. Dieses Gelände bietet bei Nord- bzw. Nordwestwind hervoragende Bedingungen für dynamischen Hangflug. Allerdings ist das Landefeld recht steinig, man braucht also entsprechend robuste Flieger. Ideal für Anfänger ist hier der Einsatz eines EPP-Nuri.
Einen Eindruck von den verschiedenen Flugmöglichkeiten gibt die Bildergalerie Nauders 2008.